Vortrag zum Thema Angst
Gedanken zu einem fiktiven Vortrag:
„Hi, ich bin Sandra.
Ich darf für euch heute einen Vortrag zum Thema Angst halten.
Die meisten Redner würden jetzt sagen, ich freue mich, hier zu sein.
Puh, das stimmt für mich nur zum Teil.
Einerseits freue ich mich tatsächlich sehr, über mein Lieblingsthema zu sprechen. Ängste faszinieren mich. Ich liebe dieses Thema und ich möchte euch einen anderen Blick darauf geben.
Andererseits stehe ich nicht gerne hier. Warum?
Angst vor Versagen
Weil ich Schiss habe und das ist schon komisch, hinsichtlich dieses Themas.
Ich habe Angst davor zu versagen. Ich fühle mich unwohl, wenn alle Blicke auf mich gerichtet sind. Ich habe Angst, dass ich einen Blackout habe und den Faden verliere, nicht mehr weiterweiß. Gott, wie peinlich.
Die Angst, die ich habe, diese Versagensangst, heißt auch Angst vor Unzulänglichkeit. Unzulänglich sein, nicht gut genug sein, nicht bestehen können.
Angst vor Unzulänglichkeit – eine weit verbreitete Angst. Vielleicht kommt es dem einen oder anderen bekannt vor.
Diese Versagensangst steigerte sich bei mir vor 10 Jahren bis zu einem Burn-Out. Grund war das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Im beruflichen Kontext habe ich sehr viel Zeit und Energie reingesteckt, um perfekt zu sein. Ich wollte keinen noch so klitzekleinen Fehler machen. Bis ich eben nicht mehr konnte.
Warum erzähle ich euch das?
Angst ist normal
Ich möchte euch die Angst vor der Angst nehmen. Angst ist normal. Total normal.
Warum? Weil 100 % der Menschen Angst haben. Ich meine dabei nicht Todesangst.
Und es muss auch nicht bei jedem diese Versagensangst sein. Es gibt andere Ängste.
Angst gehört zum Leben dazu, wie das Atmen. Atmen ist für uns selbstverständlich. Wir tun es, ohne uns dafür zu schämen.
Mit der Angst ist es leider noch nicht so. Wir schämen uns dafür, reden nicht darüber. Ich möchte das ändern. Deshalb rede ich darüber.
Umgang mit der Angst
Jeder hat Ängste und zwar ein Leben lang. Wir können unsere Ängste nicht loswerden, aber wir können lernen, mit ihnen umzugehen. Ich sage nicht, dass das einfach ist. Und darüber hinaus ist es ein lebenslanger Prozess.
Was am besten hilft? Sich der Angst stellen. Durch die Angst hindurchgehen.
So wie ich das hier gerade mache.“
Von Herzen
Sandra
Wann hast du dich zuletzt bewusst deiner Angst gestellt und bist durch die Angst hindurchgegangen? Wie hat sich das hinterher angefühlt?