Ein Straßenschild zeigt die nächste Ausfahrt zur sorgenfreien Zone an, also in einen Bereich, in dem man sich keine Sorgen machen braucht.

Ich mache mir Sorgen um dich.

Folgendes Gespräch hat sich vor Kurzem mit Frau Sorge zugetragen:

Ich: Ich habe mich entschieden, keine Praxis zu eröffnen, weil es sich für mich nicht gut und stimmig anfühlt. Ich werde mich stattdessen ganz auf meine Zielgruppe Fußballer:innen und Trainer:innen konzentrieren.

Frau Sorge: Diese Entscheidung finde ich nicht gut. Du machst da einen Fehler. Du solltest dich nicht auf das Gelingen mit deiner Zielgruppe verlassen. Du solltest auf Nummer sicher gehen und eine Praxis eröffnen. Da kannst du relativ schnell Geld verdienen. Du kannst es ja nebenher trotzdem mit deiner Zielgruppe versuchen.

Ich: Dein Argument ist realistisch und logisch. Das habe ich anfangs auch so gedacht. Entspricht aber nicht meinem inneren Gefühl. Es fühlt sich nicht als der richtige Weg an.

Frau Sorge: Du immer mit deiner inneren Stimme. Du bist doch intelligent und kannst rechnen.

Ich: Wovor hast du Angst?

Frau Sorge: Ich habe keine Angst, ich mache mir nur Sorgen um dich.

Ich: Was genau bereitet dir Sorgen?

Frau Sorge: Dass du in dein Verderben rennst.

Ich: Und das kann ich deiner Meinung nach verhindern, indem ich eine Praxis eröffne?

Frau Sorge: Ja, klar.

Ich: D.h. wenn ich eine Praxis eröffne, machst du dir deutlich weniger Sorgen um mich und du hast das Gefühl, ich bin auf dem richtigen Weg?

Frau Sorge: Ja.

Ich: Das bedeutet, dass ich damit deine eigene Angst reduziere. Letztendlich geht es also nicht um mich, sondern um dich. Die Praxiseröffnung reduziert deine Angst. Aber es ist nicht mein Weg. Ich möchte meinen eigenen Weg gehen.

Frau Sorge: Aber du wirst scheitern.

Ich: Was bedeutet Scheitern für dich?

Frau Sorge: Du wirst mit nichts dastehen, wirst bei 0 anfangen und das in deinem Alter.

Ich: Finanziell würde ich wohl bei 0 anfangen, aber ich hätte einen großen Erfahrungsschatz gewonnen. Wenn Scheitern eine Notwendigkeit im Plan meiner Seele darstellt, dann werde ich diese Erfahrung machen müssen. Sie wäre wahrscheinlich schmerzhaft, aber auch wertvoll für mich.

Und auch das wäre dann mein eigener, notwendiger Weg. 

Von Herzen
Sandra

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